Eine Klassenfahrt der SOA 52 in die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück vom 29.05. bis zum 01.06.2017.
Wir fuhren in das preußische Dorf Ravensbrück, nahe dem ehemals mecklenburgischen Luftkurort Fürstenberg. Hier ließ die SS 1939 das größte Frauen-Konzentrationslager auf deutschem Gebiet errichten. „Im Frühjahr 1939 wurden die ersten weiblichen Häftlinge aus dem Konzentrationslager Lichtenburg nach Ravensbrück verlegt. Im April 1941 wurde ein Männerlager angegliedert, das ebenfalls dem Kommandanten des Frauenlagers unterstand. Im Juni 1942 kam in unmittelbarer Nachbarschaft das so genannte „Jugendschutzlager Uckermark“ für junge Frauen und Mädchen hinzu.“ (Historischer Überblick und Lageplan. Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, 2016)
Foto: Luise Gurr, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, 2017
Begleitet wurden wir dieses Jahr von dem pädagogischen Team der Mahn-und Gedenkstätte, hier im Speziellem von Angela Meyer. In interessanten und abwechslungsreichen Seminaren bearbeitete die Klasse Schwerpunkte rund um das Frauen-Konzentrationslager. Wie gestaltete sich das Leben in den Häftlingsunterkünften? Wie war der Tagesablauf? Was bedeutete medizinische Versorgung und was geschah nach der Befreiung?
Foto: Sandra Berg, Mahn-und Gedenkstätte Ravensbrück, 2017
Die nach Ravensbrück Deportierten stammten aus über 30 Nationen. Zehntausende starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Die Gedanken unserer Schüler überschlugen sich. „Ich kann nicht glauben, dass man das lange durchstehen kann.“ „Es ist kaum etwas zu sehen und doch ist hier so viel passiert.“ „Es ist ein komisches Gefühl, das Wetter ist so schön, wir fühlen uns hier wohl und das ist so ein grausamer Ort.“
Foto: Edyta Matyjaszewska, Überlebende des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück, 2017
„Wenn ich auf die letzten vier Tage zurückschaue erstaunt es mich, dass das Interesse unserer Klasse an den geschichtlichen Ereignissen trotz des letzten Besuches letztes Jahr mit dem Thema Sozialbindung, deutlich zunahm. Auch bei diesem schwierigen Thema haben wir spannende Themen erarbeitet.“ Rachel Wapp
Foto: Edyta Matyjaszewska, Menschen aus Maschendraht im Jugendschutzlager Uckermark, 2017
Die begleitenden Lehrerinnen sind sich rückblickend sicher, dass Toleranz und Achtung vor dem Leben wichtige Grundpfeiler im Handeln der zukünftigen ErzieherInnen und HeilerziehungspflegerInnen werden.
Sandra Berg
Dr. Nicole Napieralla 01.06.2017