Trauer und Tod als Unterrichtsthema? Na, unbedingt!

Heilerziehungspfleger der HEP 01 arbeiten im Projekt am Thema „Trauer und Tod“

Am 17. und 18. März 2002 fiel den Schüler*innen der HEP 01 der Gang in die Schule nicht ganz leicht. Was würde sie die nächsten beide Tage erwarten?

Im letzten Themengebiet „Das Alter“ war das Thema „Trauer und Tod“ offen, welches auf der einen Seite eine persönliche Erarbeitung bedarf und auf der anderen Seite praxisorientiert für die Schüler*innen aufgearbeitet werden sollte. Und so wuchs die Idee, dieses Themengebiet als Fachweiterbildung für die Klasse anzubieten. In den nächsten Wochen werden diese Schüler*innen ihren Abschluss zum Heilerziehungspfleger/ zur Heilerziehungspflegerin absolvieren und sie sollen in der Lage sein, in den Einrichtungen mit diesem Thema umzugehen. Täglich können Einrichtungen mit Todesfällen von Klienten, Kollegen oder Angehörigen betroffen sein. „Na unbedingt!“, heißt es in der Überschrift und somit war klar, dass „Trauer und Tod“ thematisiert werden muss.

Unterteilt wurde die Weiterbildung in zwei Projekttage, an denen alle Grundlagen durch mich als Lehrkraft gelegt wurden. Themengebiete wie: biografische Erfahrungen reflektieren/ persönliche Erfahrungen als Kind/Jugendlicher, Veränderungen in der Gesellschaft/ veränderter Blick auf den Tod/ Vergleich mit anderen Kulturen, Wir müssen übers Sterben reden – Abschied, Tod und Trauer – Was wir darüber wissen sollten und professionelle Erfahrungen „Ich als Fachkraft“ wurden bearbeitet. Am Ende des ersten Tages hatten die Schüler*innen Handwerkzeug zur konkreten Umsetzung des Themas in den Einrichtungen in ihren Händen.

Für den zweiten Projekttag habe ich Frau Katy Lorenschat vom ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Leuchtturm gewinnen können. Sie stellte uns die Tätigkeiten des Kinder- und Jugendhospizdienstes vor und zeigte verschiedene Methoden zur Trauerarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Somit kennt die Klasse eine professionelle Unterstützungsmöglichkeit, auf die sie zurückgreifen kann, wenn es um Begleitung und Entlastung zuhause, Trauerbegleitung, Familienauszeit u.v.m. geht. Übrigens: Der Kinder- und Jugendhospizdienst wird demnächst nicht nur ambulant in MV arbeiten dürfen, sondern erhält eine stationäre Einrichtung in Stralsund. Wir bedanken uns bei Frau Lorenschat für die tolle und sehr professionelle Zusammenarbeit.

Text: Sandra Berg, Lehrkraft RBB, Bereich Sozialwesen